Kommen um 16 Uhr Ortszeit (die Uhr also wieder 1 Std. zurückstellen) in Kiel an. Manni fährt zu Peter nach Itzehoe und holt den Trailer. Die drei anderen düsen Richtung Braunschweig davon. Und ich sitze hier und warte bis Manni wiederkommt. Um 21 Uhr greifen auch wir die letzte Etappe der BALTIKUM TOUR 2014 an. Freitag früh sind wir zu Hause.
Ein Fazit der Tour und ein paar Bilder gibt’s dann noch von zu Haus aus.
Storchentag
Durchs Land der Störche zurück nach Klaipeda zur Fähre. Die Sonne scheint ab Mittag und ich sitze 3 Std.bei dem Wetter im Abschleppwagen. Ganz toll. Der Starrrahmen Abschlepper läuft gerade noch 75 km/h und hat offensichtlich keine Federung mehr. Der Fahrer muss die ganze Zeit auf gerader Strecke rudern, weil die Lenkung so ausgeschlagen ist. Die nicht ausschaltbare Heizung verschweißt meine Schuhe mit den Füßen. Er hat sich auch noch besonders schlechte Nebenstraßen ausgesucht, wo unzählige Storchennester auf den Telefonleitungen sind. Der Nachwuchs darin ist schon relativ groß. Der Abscheppwagenfahrer wollte mir halt sein schönes Land zeigen. Dass er es bis zum Hafen geschafft hat ohne dass die Rumpel auseinandergebrochen ist, grenzt an ein Wunder. Ob der auch die 200 km zurückgekommen ist? Ich wünsche es ihm.
Der Rest fährt noch mal ein paar Kilometer zurück zum Berg der Kreuze. Um 19 Uhr ist Abfahrt nach Kiel.
Offroadtag
Impressionen vom gestrigen Grillabend.
Nein, wir waren’s nicht.
Endlich mal ordentliche Straßen für die Buell.
Leider war nach 15 km mit der schönen Offroad Straße Schluss und wir mussten wieder die langweiligen Teerstraßen fahren. Ein paar Burgen in Sigulda besichtigt. Noch das Rundales Schloss bei Bauska.
Dann über die Grenze nach Litauen
10 km vor unserem Ziel in Siauliu fürchterliche Geräusche bei meiner Buell. Habe ich erst spät gehört aufgrund der Ohrstöpsel. Dann sofort angehalten. Nichts feststellbar. Nochmals angefahren. Das kracht am Hinterrad. Radlager hat sich aufgelöst. Noch langsam 1 km bis zu einem Motel gefahren. Automobilclub angerufen. Wird morgen früh die 200 km bis zur Fähre in Klaipeda geschleppt. Alles gut
Unendliche Weiten …
wir schreiben das Jahr 2014, Juni, den 9. Tag. Unser Weg führt uns von Tartu in Estland über die Grenze nach Lettland bis in den Gauja Nationalpark bei Cesis.
Vormittags noch mal bei strahlend blauen Himmel und 20 Grad in die Altstadt von Tartu gefahren und ein paar Fotos geschossen.
Dann auf Nebenstraßen bis zu einer schwarzen Wand.
Mit den Harleys eine Pfeilformation gebildet und TROCKEN durchgeschossen. Harley Voodoo Zauber. Unglaublich aber wahr!
Tolle Landschaft fast nur mit Wiesen und Wäldern. Wenig Landwirtschaft und nur ein paar kleine Dörfer.
Auf einem schönen Campingplatz an einem See bei Cesis zwei Hütten gemietet.
Wir kaufen Grillfleisch und ein paar Getränke und machen uns einen gemütlichen Abend.
Gestern sind wir 250 km gefahren, heute waren’s nur 200. Gesamtkilometer der Tour von Nürnberg aus bisher 2800 km.
Wie der Anfang …
so das Ende der Superrally. In der Bikerbar gleich neben unseren Zelten hat noch bis 2 Uhr eine gute Band gespielt. Die meisten von uns haben’s im eigenen Zelt verfolgt. Schlafen ist nicht bei der Lautstärke. Später lassen dann einige die Motoren ihrer Harleys noch heulen. Peter hat Darmprobleme und hätte es um 4:30 Uhr zu Fuß nicht mehr zur weit entfernten Toilette geschafft. Also mit dem Moped hin. Wieder aufgewacht. Um 8 Uhr stehen fast alle von uns fertig gepackt auf dem Platz. Der Römer hat sein Moped gestern noch in der Reparaturwerkstatt am Platz gebracht. Können den Regler erst durchmessen, wenn die Batterie voll ist. Neuen Regler vom Harley Club Deutschland abgekauft. Einziges Problem jetzt am Abfahrtstag – die Harley Schrauber machen ihre Bude erst um 10 Uhr auf. Also warten bis die Jungs ausgeschlafen haben. Aber so wie es jetzt schüttet, hätten wir eh nicht fahren wollen – wie der Anfang, so … Dem Römer sein Streitwagen läuft wieder und wir fahren bei nasser Straße los. Dann der nächste Wolkenbruch. Wir nehmen die Autobahn bis kurz vor die russische Grenze. Noch 250 km bis St. Petersburg. Dann biegen wir nach Süden ab. Landstraße bis Tartu. Am großen See vorbei. Das Wetter ändert sich nicht wirklich – Gewitter. Unterwegs noch einen Cappuccino für 1,30 Euro und ein Stückchen Kuchen. Im vorgebuchten Hotel mal wieder duschen. Bevor alle einschlafen, rein in die Altstadt. Nicht ganz so schön renoviert wie Tallinn aber auch ganz toll. Und keine Kreuzfahrer.
Unterwegs noch ein Kleinkind und eine Oma aus einem brennenden VW Bus gerettet. Der Fahrer hat sich erstmal um sein Fahrzeug gekümmert und lässt die anderen im Fahrzeug sitzen 🙁
Denn mal wieder toll gegessen. Peter und ich gehen zurück zum Hotel – müssen noch die Blogleser auf dem Laufenden halten. Die anderen noch in ein Pub mit Livemusik. Da spielt die gute Band vom gestrigen Abend bei der Superrally. Abends wird das Wetter besser und die Sonne kommt raus. Hoffentlich bleibt es so für die nächsten paar Tage.
Partytag …
war gestern. Da haben (fast) alle Vollgas gegeben. Ich habe mich entschlossen heute früh vor den Kreuzfahrern in der Stadt zu sein. Natürlich mit 0,00 Promille. Super Fotos geschossen in der menschenleeren Altstadt früh um 9 Uhr. So gegen 10 Uhr rollt die erste Lawine vom Hafen aus an. Erstmal frühstücken. Finde einen kleinen italienischen Laden und gönne mir eine gemischte Platte mit Parmaschinken, Mortadella Salami zig verschiedenen Käsesorten, Oliven und eingelegten Tomaten. Fotos davon gibt’s nicht – das war nur für mich. Bestes Frühstück bis jetzt auf der Tour. Zwei Cappuccino dazu. Hat sich rentiert früh aufzustehen. Ok das Foto vom Laden wenigstens
Jetzt noch durch die Stadt schlendern und ein paar Fotos mit Bikern und Kreuzfahrern.
Ein Folklore Nachmittag auf dem Markplatz. Um 15 Uhr sind solche Menschenmassen, dass ich flüchte. Noch ein kleines Vesper im Supermarkt mitgenommen und zurück auf den Rallyplatz. Die Harley hat ein Finne gewonnen. Das war’s fast von der Superrally 2014 in Tallinn. Morgen geht’s nach Tartu und dann bis Mittwoch Nachmittag zurück nach Klaipeda
Altstadttag
Nachdem die ersten paar hundert Biker das Frühstücksbuffet weggefressen haben, musste dieses mangels Nachschub um 8:30 Uhr geschlossen werden. Haben wohl den Appetit von Bikern nach ein paar Bier am vorausgegangen Abend unterschätzt. Die restlichen 4500 haben die Notlage sofort erkannt und ernähren sich – ja genau richtig vermutet – von Hopfenblütentee für 2,50 Euro den Becher. Alles ist wieder gut. In die Altstadt kann natürlich keiner fahren. Ist ja 0,00 Promille hier. Also rein den bereitstehen Shuttlebus. 5 Euro pro Nase einfache Fahrt. Nee keine Abzocke mit Bikern. Alle raus aus dem Bus und in die Taxis reingestopft.10 Euro für 4-7 Personen. Die Shuttlebuslinie wurde, glaube ich, eingestellt. In der Innenstadt wurden gerade ein paar tausend vom Kreuzfahrtschiff Celebrete X ausgeschüttet. Aber wir Biker waren eindeutig in der Überzahl. Ging auch nicht so ruhig zu wie bei den Kreuzfahrern. Ein paar Finnen haben das Bikerimage gewaltig hochgehalten. Frühstück gab’s bei McDoof nach 10 nicht mehr. Also Cheeseburger und mal nen Kaffee. Tolle Altstadt.
Rauf auf den Hügel. Aussicht über due Stadt. Dann wieder zum Marktplatz runter und vor der urigen Ritterkneipe Old Hanse ein Kräuterbier getrunken und eine Kleinigkeit gegessen. 5,90 Euro die Halbe im Tonkrug sind schon ordentliche Touristenpreise. Nachmittags zurück auf den Superrally Platz. Der Römer hat sein Mopped überprüft. Passt wieder alles. Nur das Batteriekabel hat sich etwas gelockert.Das Gelände sich noch gut gefüllt und es sind noch ein paar tausend dazugekommen. Wir reden, reden reden bis keinem mehr was einfällt.
Ziel erreicht
Es war nicht für alle vor 24 Uhr Schluss, habe ich beim Frühstück gehört. Wir fahren zuerst ein paar Kilometer nach Kurressare zur Burg.Keine weiteren Besucher außer uns. Weiter an die Nordostküste der Insel. Auch niemand da.
Dann an der Küste entlang zu der Steilküste. Leider die Abzweigung verpasst. Nach einem kurzen Stop will dem Römer sein Moped nicht mehr richtig anspringen. Lichtmaschine, Regler odrr Batterie defekt vermutet er. Will möglichst schnell runter von der Insel. Außerdem läd sich die Batterie besser bei 160 km/h und er ballert mit Hans los. Auch an den Windmühlen vorbei.
Wir wenden um und schauen uns die alten Windmühlen an. Danach weiter zum Fähranleger aufs Festland.
Hans und Arden sehen wir nicht. Wahrscheinlich die 150 km bis Tallin durchgeballert. Als wir 50 km vor Tallin sind kommt die Mitteilung von Hans, dass sie das Superrally Gelände nicht finden. Irren planlos in der Stadt herum.Als wir den Eingang passiert und unsere 60 Euro abgedrückt haben, fängt es zum regnen an. Es gießt wie aus Eimern zwei Stunden lang. Wir warten bis es aufhört und trinken erstmal ein zwei .. Bier bevor wir das Zelt aufbauen. Es sind schon ca. 5000 da.
Lassen den Abend dann feucht fröhlich ausklingen.
Planlos unterwegs
Nachdem wir auch noch unsere letzte Karte vorgestern bei einem Stop liegengelassen haben, sind wir ab jetzt auf die elektronische Karten angewiesen.
Frühstück war für den Zimmerpreis in Ordnung. Manni hat’s nicht mehr vor 10 Uhr geschafft.
Danach ein paar Meter mit dem Moped rein in die Altstadt. Es werden Kilometer. Völlig die Orientierung verloren – planlos. Wir schaffen’s doch noch und laufen bei fast 30 Grad mit den Motorradklamotten durch die Altstadt. Sehr schöne Hansestadt. Um 13:30 Uhr raus aus der Stadt und wieder Wald- und Wiesentour bis zum Fähranleger auf die Insel Saarema.
Traumhaftes Wetter. 1/2 Stunde Überfahrt. Dann noch die Hauptstraße 70 km bis kurz vor Kuresaare. Große Campinganlage mit Zimmern in einem urigen Holzblockhaus. 35 Euro inkl. Frühstück pro Mann. Sehr gut gegessen und 2 Bier. Schmeckt heute irgendwie nicht so der Schlummertrunk. Heute ausnahmsweise mal vor 24 Uhr ins Bett.
Regentag
Los! Wir fahren jetzt!
Egal wir fahren los. Sind ja Hardcore Biker
Das Wetter wird besser – es nieselt meist nur noch. In Richtung Kolka sind die Straßen trocken. Am nördlichsten Punkt von Lettland scheint abwechselnd die Sonne bei durchschnittlich 22 Grad.
Bei bis zu 10 km Geraden und Gegenverkehr alle halbe Stunde lassen wir uns zu Beschleunigungorgien hinreißen. Die Buell verliert bei 160 km/h den Bodenkontakt mit dem Vorderrad. Peters CVO wird mit dem Gepäck erst bei 180 km/h unruhig. Kolka – Sandstrand satt.bei 24 Grad. An der Küste entlang runter nach Riga.
16O km. Geile Landschaft. Kurzer Stop an einem Fischstand. Geräucherte Makrele und geräuchterter Lachs.
Der Harley Händler in Riga schließt gerade.
Unser Hanza Hotel erwartet uns. Erstmal ein Bier für jeden. 20 Euro pro Nase für Übernachtung inkl Frühstück ist super. Abendessen fällt aus. Die Zeche fällt mit 220 Euro ungewöhnlich hoch aus, geht aber in Ordnung. Noch Harry, einen 73 jährigen Harley Biker aus WIEN kennengelernt Der gibt alles. RESPEKT. See you in Tallin. War’n Super Spaß für alle der Tag. Alle pennen und ich versuche diese Zeilen fehlerfrei runterzuklopfen. Bilder kann ich nicht mehr – gibt’s morgen – habe fertig. Es ist wieder mal nach 3 Uhr